Ausstellung

Jüdische Gemeinde in Friesen

So lebten Juden bis Anfang des 20. Jahrhunderts in Friesen

Ein Rundgang durch die Straßen Friesens zeigt die ehemaligen Wohnhäuser der jüdischen Gemeinde.

Hausnummer 52

Heute: Friesen 2

Hermann und Luise Bachmann lebten im Anwesen Nr. 52 (heute Friesen 2), das Hermann Bachmann bereits fünf Jahre vor seiner Hochzeit für 900 Gulden von Adam Wich gekauft hatte. Mitte des Jahres 1863 siedelte Hermann Bachmann mit seiner Familie nach Kronach über, wo er zusammen mit seinem Bruder ein Haus in der Amtsgerichtsstraße kaufte. Dort betrieben sie ein Geschäft für Tuch- und Modewaren. Anschließend erwarb das Haus Salomon Strauß, der sich ebenfalls kurze Zeit später in Kronach niederließ. Von diesem kaufte es die Familie Geiger, die in dem Gebäude eine Gastwirtschaft einrichtete.

Anfang des 19. Jahrhundert nahm die Zahl der jüdischen Einwohner unter den sich bessernden Lebensbedingungen zunächst noch einmal in Friesen zu. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts nahm sie durch Abwanderung (nach Kronach und andere Städte), sowie durch Auswanderung schnell ab. Im Jahr 1880, nachdem sich die jüdische Landgemeinde Friesen allmählich aufgelöst hatte, da mehr und mehr Landjuden in die benachbarte Stadt zogen, wurde in Kronach eine selbstständige jüdische Kultusgemeinde gegründet und mit der Planung zum Bau einer Synagoge begonnen.

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