Ausstellung

Jüdische Gemeinde in Friesen

So lebten Juden bis Anfang des 20. Jahrhunderts in Friesen

Ein Rundgang durch die Straßen Friesens zeigt die ehemaligen Wohnhäuser der jüdischen Gemeinde.

Hausnummer 47a

Heute: Moschaweg 4 (Ehemalige Synagoge)

Nach der Synagoge, die sich in diesem Haus Moschaweg 4 befand, hatte der heutige „Moschaweg“ früher die Bezeichnung Tempelweg. Im 18. Jahrhundert befand sich die Synagoge noch in einem Nachbarhaus. Die Verlegung hierher erfolgte vermutlich 1757. Wie bei vielen Landsynagogen üblich, war nach außen hin nicht zu erkennen, dass es sich bei dem Gebäude um ein jüdisches Gotteshaus handelte.
Im Inneren gab es einen Hauptraum, in dem sich der Thoraschrein befand. Mitte des 19. Jahrhunderts beherbergte dieser 30 Gebetsstände für die männlichen Gottesdienstbesucher. Die Frauen beteten dagegen in der angrenzenden „Frauensynagoge“. Zu den Ausstattungsgegenständen zählten ein silberner Thoraschmuck, der von Michael Hirsch Strauß gestiftet worden war, sowie ein wertvoller Thoraschrein-Vorhang aus dem Jahr 1765.
Als in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts viele jüdische Familien den Ort verließen, wurde die Synagoge nicht mehr für den Gottesdienst benutzt. 1886 ließ die israelitische Kultusgemeinde in Kronach, in deren Besitz sich das Gebäude nun befand, das Anwesen versteigern. Den Zuschlag erhielt die Gemeinde Friesen, die hierfür den Betrag von 300 Gulden zahlte.

Eine Synagoge ist ein Gebäude, das der Versammlung, dem gemeinsamen Gottesdienst und oft auch als Lehrhaus einer jüdischen Gemeinde dient. Sie ist die wichtigste Institution im Judentum und hat den gemeinschaftlichen Gottesdienst des Christentums und des Islams maßgeblich beeinflusst.

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