Ausstellung

Jüdische Gemeinde in Friesen

So lebten Juden bis Anfang des 20. Jahrhunderts in Friesen

Ein Rundgang durch die Straßen Friesens zeigt die ehemaligen Wohnhäuser der jüdischen Gemeinde.

Hausnummer 41

Heute: Friesen 18

1842 kaufte Isaak Rauh das halbe Haus Nummer 41 (heute: Friesen 18) aus der Schuldenmasse des Michael Zeuß. Seit 1828 besaß Isaak Rauh eine Konzession, die ihm den Handel mit Schnittwaren und Leinen erlaubte. Im Zuge der zunehmenden Lockerung der Handels- und Gewerbegesetze in Bayern verlagerte er sich auf den Handel mit Pech und Hopfen. Seine Nachkommen lebten später in Nürnberg, wohin er im Alter ebenfalls zog.

Allgemein verbriefte Rechte hatten Juden im Mittelalter nicht – und das blieb bis ins 19. Jahrhundert so. Juden hatten damals den Status von „Freien“. Das hört sich besser an, als es war – denn damit waren Juden vom Zunftwesen ausgeschlossen und konnten keine Handwerksberufe ausüben. Auch der Erwerb von Grund und Boden war so gut wie unmöglich. Es gab also auch fast keine jüdischen Bauern. Dass sich Juden in der Regel auf Handel und Geldverleih verlegten – eine Tatsache, die man ihnen jahrhundertelang zum Vorwurf machte – hat den simplen Grund darin, dass ihnen nichts anderes übrig blieb.

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