Heute: Zur Pfalz 13
„Zur Pfalz 13“ befand sich seit 1842 im Besitz von Simon Friedmann, der es von der ebenfalls jüdischen Zippora Reitzenberger gekauft hatte. Simon Friedmann hatte bei Johann Wicklein in Friesen eine Metzgerlehre abgeschlossen, war aber später als Landwirt tätig. Der Grund hierfür war eine Ausnahmeregelung der bayerischen Matrikelgesetzgebung, welche im 19. Jahrhundert die Niederlassung von jüdischen Familien regelte. Diese legte für jeden Ort eine bestimmte Familienzahl fest, die nur in Ausnahmenfällen überschritten werden durfte. Eine solche Ausnahme war, dass ein Bewerber über ausreichend Grundbesitz verfügte, um darauf selbstständig Landwirtschaft zu betreiben und damit seine Familie zu ernähren.
Simon Friedmann verstarb am 23. Februar 1872 in Friesen. Zusammen mit seiner Frau Rosa, einer geborenen Zenner aus Lichtenfels hatte er fünf Kinder. Nach dem Tod ihres Mannes verkaufte die Witwe 1879 das Haus und sämtlichen Grundbesitz in Friesen und zog nach Nürnberg, wo bereits ein Teil ihrer Kinder lebte. Sie starb dort 1902.