Ausstellung

Jüdische Gemeinde in Friesen

So lebten Juden bis Anfang des 20. Jahrhunderts in Friesen

Ein Rundgang durch die Straßen Friesens zeigt die ehemaligen Wohnhäuser der jüdischen Gemeinde.

Hausnummer 92

Heute: Flößerweg 5

Bereits 1729 lebte im Flößerweg 5, früher Hausnummer 92 in einem „Häußlein in der Neuen Sorg“ eine jüdische Familie. Später wurde das Haus in zwei Hälften geteilt, die Anfang des 19. Jahrhundert von den Familien Jungkunz und Zweidaum bewohnt wurden. In dieser Zeit ist ausdrücklich die Existenz einer Laubhütte vermerkt. Im Herbst wird in dieser der jüdischen Tradition gemäß, das Laubhüttenfest – genannt Sukkot – begangen. Dieses dient als Erntedankfest und soll gleichzeitig an die Wüstenwanderung nach dem Auszug aus Ägypten erinnern. Beide Teile des Hauses gelangten später in den Besitz der Familie Fischer.

Die Laubhütte ist in der hebräischen Bibel die Bezeichnung für eine aus Ästen, Zweigen, Laub, Stroh und Ähnlichem erstellte Hütte, die üblicherweise nur für eine beschränkte Zeit gebraucht wird. Religiöse Juden errichten jährlich eine Laubhütte für das siebentägige Laubhüttenfest, das im September oder Oktober, zur Zeit der Ernte, gefeiert wird. Während dieser Woche wird, sofern es das Wetter erlaubt, in der Laubhütte gegessen, manchmal auch übernachtet.

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